Es hatte ein bisschen was von „London calling“. 

Oder abgewandelt „ohne Herz in der Hand und Leidenschaft im Bein …. werden wir nie Pokalsieger sein“.

Das Busquiz hat es ja schon vorweg genommen: die Pokalsaison geht von Juni bis August. Und daher gab es, also von meiner Seite, auch keine Überraschung. Dass man auch in Münster verlieren kann, dies steht außer Frage. Einzige das WIE muss hinterfragt werden. Doch willst Du dies beantworten?

Letzte Woche noch schaue ich auf den Dienstplan und wundere mich, dass ich am Wochenende kein frei habe. Naja, kein Wunder, ist ja auch keine Liga. Aber spielen wir nicht im Pokal? Schnell das Internet durchforstet, und siehe da, wir spielen am Sonntag im Münster. Obwohl ich für die Tour gebucht & gezahlt habe, habe ich es irgendwie versäumt das Frei einzutragen. Wir spielen die kürzeste Saison und ich bin nicht dabei? Doch zum Glück konnte mit dem Kollegen noch der Dienst getauscht werden und somit stand einer weiteren Auswärtsfahrt nichts im Wege. Einzig dass ich natürlich viel zu wenig Schlaf bekommen habe, da ja nur den Sonntag tauschen konnte, war es wie immer.

Aufwachen, ins Bad, rasieren & duschen. Tasche gepackt, das neue Tourshirt angezogen und los konnte es gehen. Phil und die WGler aufgelesen. Am Bus die üblichen Verdächtigen. Viele bekannte Gesichter. Vorgenommen nichts zu trinken. Versucht zu schlafen. Beides wollte nicht so ganz klappen. Zwei Bier auf der Hinfahrt, dazu ein Kräuterchen. Und schlafen kannste bei dem Wetter nicht, und schon gar nicht, wenn der halbe Fanclub mit am Start ist. Naja, oder nur ein Viertel. Wer zählt schon mit?

In Ermangelung von Alternativen musste eine CD die ganze Strecke über laufen. Und es erinnerte an eine Cottbusfahrt, wo gefühlt jedes zweite Lied „London Calling“ war. Und diesmal war es ebenso. Zwar nicht „London calling“, aber bei einer CD kennste nach dem zweiten Durchlauf schon die richtige Reihenfolge. Egal, hätte ja selbst was mitbringen können. Tour also easy, Dachluken geöffnet für frische Luft und Cabrio-feeling. Stefan machte den Bushoschi. War okay :-D. Der Busfahrer war ein ganz ruhiger seiner Zunft und, dies kann ich schon mal vorweg nehmen, hat sich sein Trinkgeld verdient. Zwei Pausen auf der Hinfahrt und schon waren wir in Münster.

Und was für ein Empfang! Hunderte säumten die Straße, zeigten, dass sie leider nur einen Finger pro Hand haben. Scheint die Hauptstadt der Sägewerker zu sein. Dabei dachte ich immer, die haben keine Industrie, weil man im Münsterland wohl nur mit Schweinen und Ziegen rummacht. Riefen uns zu. Jubelten uns zu. Selten so empfangen worden. Ich weiß nun wie sich der Heiland gefühlt haben muss, als er auf einem Esel in die Stadt kam.(für die Ungläubigen: Dominica in Palmis de passione Domini)  Man freute sich echt auf uns. Ein paar Münsteraner waren so begeistert, die wollten direkt zum Bus. Der Versuch, uns mit Oralejakulat zu Beglücken war zum Scheitern verurteilt. Dennoch sollte es positiv bewertet werden. Und durch diese positive Grundstimmung, fiel es uns nicht schwer zu winken, uns zu freuen. Von so etwas träumt Fan ja immer. Siehe Bilderlink.

Am Stadion angekommen, Freunde alternativer Anreisen getroffen, andere Busse kamen an oder waren schon da. Ein kommen & gehen. Und bei dem Wetter fiel es auch nicht schwer bei Wasser zu bleiben. Einzig negativ zu bewerten ist, dass ein Busfahrer die Toilette direkt aufn Parkplatz ausleeren musste. Bei der Hitze kannst Du Dir schnell den Gestank vorstellen. Leider gab es wieder Stress mit Team Grün. Man könnte zwar jetzt sagen: ist man ja gewohnt. Aber gewöhnen kann und sollte man sich daran nicht. Nun denn. Wir dann erst mal rein. Ich musste noch etwas essen. Gesagt, getan. Und dann in den Block, rechtzeitig wie immer, möchte ich betonen. Und dann konnte es losgehen. „Diffidati con noi!“ & „Aux Armes“, und da konnte man schon etwas erkennen.

Es ist, jedenfalls kommt es mir so vor, immer absehbar wie sich ein Spiel entwickelt, wie es ausgeht, je nach dem wie das „Aux Armes“ rüber kommt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen (in der Region letzte Saison und in München, in Köln), wo es mit der Akustiker eh nicht weit her ist und man teilweise ohne Megaphone schwerlich etwas koordinieren kann, ist es selten von Erfolg gekrönt. Und diesmal war es, trotz Ansage & Gesten, wieder so, dass es nicht so prall rüber kam. Kann auch sein, wie ich es vernommen habe, auch ein zwei Leute meinten eine eigene Show fahren zu müssen, dass es dadurch nicht wirklich derbe war.

Was mir, neben der beschissenen Art wie wir mal wieder aus dem Pokal geflogen sind, auf den Sack geht, ist die Tatsache, dass es wirklich Sinn & Zweck sein muss schon vor Anpfiff keinen Plan mehr zu haben. Nichts gegen gepflegtes Trinken, klar. Aber im Block völlig besoffen abzuhängen, vom Spiel nicht wirklich was mitzubekommen, was vielleicht nicht mal die schlechteste Nebenwirkung ist, ist echt widerlich. Auch wenn das Spiel nicht berauschend war, so muss man echt nicht völlig dicht sein. Aber wir sind doch alle Pauli. Ja, am Arsch sind wir alle Pauli.

Dann noch kurz was zum Spiel. Warum weiß ich zwar jetzt nicht genau, aber gehört wohl hier her. Anfang gut. Nach 10min dann rapide abgebaut. Man hat sich von der kämpferischen Spielweise der Münsteraner beeindrucken lassen. Ist auf kleine Nicklichkeiten rein gefallen, hat sich den Schneid abkaufen lassen, hat der Spielführung des Schiris nichts sportliches entgegen gestellt. Ob dem Tor nun ein Foul vorausgegangen ist oder nicht, ist eigentlich gar nicht wichtig, hatte man doch noch genügend Zeit wenigstens den Ausgleich oder gar einen Führungstreffer erzielen können. Aber, das alte Lied, wer nicht aufs Tor schießt, der kommt auch nicht auf die Anzeigetafel. Ja, ich weiß, ein Pfostenschuss. Na und? Münster hatte einen Lattenknaller und noch mehr auf Lager. Anderseits, es ist unsere Pokalsaison. Und die geht nun mal nur von Juni bis August.

Abpfiff und nix wie raus. Zum Applaudieren oder Kreuzigen hatte ich heute keine Lust. Da bin ich klug genug, da kenn ich mich, um mich nicht zu etwas hinreisen zu lassen, was ich später vielleicht bereuen würde. Nenn es Lebenserfahrung. Ich nenne es Selbstschutz. An den Bussen das übliche Sammeln. Auch hier wieder Trouble mit Team Grün. Ich bin ja nun nicht wirklich als Tierfreund bekannt, aber wenn Hunde so gequält werden, dass sie jaulen ohne Ende, dann fragt man sich, was für Manöver die da fahren.

Wir dann irgendwann mal losgefahren. Vorher den einen gegen den anderen Malte getauscht, inkl. Partnerin. Klingt verwirrender als es ist. Den Jungen per Auto heim geschickt. Und gemütlich bei offenem Verdeck durch die Nacht Richtung Hamburg. Das Tippspiel haben zwei gewonnen, dass Geld aber, nach energischer Ansage :-P, gespendet. Das Busquiz aufgelöst und Schokolade unters Volk gebracht. 3 (inkl. Spinner) hatten 9 richtige, wobei es bei Frage 9 dennoch nur einen Punkt gab. Tommy, welcher sich schon durch sein Nichtwissen auf der Badentour hervor tat, brachte es auf zwei Punkte und wurde Letzter. An einer Rast noch etwas Bier gekauft. Kräuter vernichtet und dann schön gemütlich im Jolly den Tag willkommen geheißen. Das Geld fürs Taxi in Bier investiert und später dann ins Bett gefallen.

Und dann war dann noch (siehe Forum Seite 61, Beitrag ganz oben, von Dingens) eine Stellungnahme eines ehemaligen Millerntor Devils Mitglieds. So kam noch mehr Licht ins Dunkel. Möge sich, nach dem Basch-Artikel und der Stellungnahme der Millerntor Devils und eben von Dingens, jedeR sein eigenes Bild machen, wie alles ablief, oder nicht. An der Kernaussage „Bullen aus der Kurve“ ändert sich aber nichts. Nicht für mich und sicher nicht für die relevante Fanszene.

Und, siehe Frage 9, nun steht ja ein neues Projekt an :-).

Euer Jens

und hier noch ein paar Bilder

ach ja, auf FB zu finden unter: BSSP Breitseite St. Pauli (und nun klick GEFÄLLT MIR)

der blog der

 

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